35 Jahre ADFC NRW - 35 Jahre Einsatz fürs Rad

Nr. 05/2019, Düsseldorf, 14.03.2019

Als sich im Frühjahr 1984 Radfahrerinnen und Radfahrer aus ganz Nordrhein-Westfalen zur Gründung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs NRW trafen, dominierte in den Köpfen von Planern und Politikern noch das Leitbild der „autogerechten Stadt“.

In den folgenden Jahrzehnten sollte sich hier viel zum Besseren bewegen und der ADFC NRW, mit inzwischen knapp 42.000 Mitgliedern größter ADFC Landesverband, ist stolz darauf, seinen Anteil dazu beigetragen zu haben. Der Landesvorsitzende des ADFC NRW, Thomas Semmelmann, betont die lange Tradition des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs mit dem Auftrag, die Bedingungen für Radfahrende in NRW zu verbessern: „Vor 35 Jahren hat sich in NRW ein Zusammenschluss mehrerer ADFC-Gruppierungen gebildet, um sich für das Thema Radfahren stark zu machen und einen Gegenpol zur immer stärker werden Automobil-Lobby zu bilden.“

Die Bilanz der vergangenen 35 Jahre kann sich sehen lassen
Mit der Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“ trifft der ADFC NRW den Nerv der Zeit und setzt sich gemeinsam mit dem Kölner Verein RADKOMM e.V. und 200 weiteren Partnern für ein Fahrradgesetz und eine bessere Fahrradinfrastruktur in NRW ein. Die Unterschriftensammlung endet am 1. Mai.

Auf Initiative des ADFC NRW fand 1995 der Aufbau eines landesweiten einheitlich beschilderten Radverkehrsnetzes Eingang in die Koalitionsvereinbarung der Landesregierung. Heute sind die rot-weißen Schilder, die inzwischen den Weg über mehr als 14.000 km Radrouten weisen, nicht mehr aus den NRW-Städten wegzudenken.

Ebenfalls wurde - dank der Überzeugungskraft des ADFC NRW - zeitgleich das Programm „100 Fahrradstationen in NRW“ gestartet. Mit inzwischen 66 Stationen, die Pendlern dem Umstieg auf den ÖPNV erleichtern, befinden sich rund zwei Drittel aller deutschen Fahrradstationen in NRW, die meisten davon unter der ADFC NRW-Qualitätsmarke „Radstation“.

Auch die touristische Marke „Bett+Bike“ ist in NRW entstanden. Heute gibt es über 700 „Bett+Bike“-Betriebe, die sich speziell auf die Bedürfnisse der Radfahrenden spezialisiert haben und Unterkünfte anbieten.

Seine Stärke zieht der Radfahrerverband aus seiner starken Basis
In 39 Kreisverbänden und 100 Ortsgruppen engagieren sich an die 2.000 Mitglieder ehrenamtlich für den Radverkehr wie auch die Nutzung des Rades in der Freizeit. Sie setzen sich bei Politik und Verwaltung für bessere Radfahrbedingungen ein und beraten Radfahrende in allen Fragen rund um das Fahrrad, bis hin zum professionellen Auftritt auf Messen und Veranstaltungen. Und sie unternehmen gemeinsam mit anderen Radtouren: Über 4.000 geführte Radtouren des ADFC können in diesem Jahr über die Radtourendatenbank des ADFC NRW auf der Website abgerufen werden.

Für die Zukunft gibt sich der ADFC NRW optimistisch
„Mit der Volksinitiative „Aufbruch Fahrrad“ senden wir deutliche Signale für die Mobilitätswende an die Landespolitik und der Druck wird sich weiter erhöhen. Die Menschen wollen Fahrrad fahren und fordern dafür sichere Radwege und mehr Platz fürs Rad. Dabei liegt die Lösung auf der Hand: Wir brauchen ein Verkehrssystem in dessen Mittelpunkt das Fahrrad steht. Ein System das, intelligent kombiniert mit anderen Verkehrsmitteln, die Menschen schnell, kostengünstig und umweltschonend zum Ziel bringt,“ fordert der ADFC NRW-Vorsitzende Thomas Semmelmann. „Eine besondere Rolle werden zukünftig die Radschnellwege und ausgebauten Radwege auf ehemaligen Bahntrassen spielen, die vielerorts in Planung sind.“, ist sich Semmelmann sicher.

Über den ADFC NRW
Der ADFC NRW e.V. ist mit fast 42.000 Mitgliedern der größte Landesverband des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs. In 39 Kreisverbänden und 100 Ortsgruppen sind wir vor Ort aktiv. Wir setzen uns für eine umweltfreundliche Verkehrspolitik ein, fahren gemeinsam Touren und beraten in allen Fragen rund um das Fahrrad. Als Landesverband werben wir in Politik, Ministerien und Verbänden für eine Verkehrspolitik, die die Potentiale des Fahrrads ausschöpft. Dabei steht die Entwicklung einer umfassenden Radverkehrsinfrastruktur im Mittelpunkt: ein einheitliches Radverkehrssystem für Alltags-, Freizeit- und Urlaubsradfahrer*innen mit hohen Qualitätsstandards und guten Serviceeinrichtungen.


https://bochum.adfc.de/pressemitteilung/35-jahre-adfc-nrw-35-jahre-einsatz-fuers-rad

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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