Mehr Platz fürs Rad – oder die Schwierigkeiten, Privilegien aufzugeben
Erste Maßnahmen zur Umsetzung des Verkehrskonzepts Innenstadt im Bereich des Willy-Brandt-Platzes wurden in dieser Woche umgesetzt mit dem Ziel, das Umfeld des Platzes vom motorisierten Individualverkehr frei zu halten.
Parkplätze im Straßenraum, etwa 40, entfallen zukünftig, Schwerbehindertenparkplätze und Taxenstellplätze wurden verlegt. Die Hans-Böckler-Straße von der Brückstraße bis zum Willy-Brandt-Platz, die Viktoriastraße zwischen ABC-Straße und Willy-Brandt-Platz und der Willy-Brandt-Platz ab Am Schlegelturm sind zukünftig dem Fuß- Rad- und Busverkehr vorbehalten. Im Kreuzungsbereich soll das sogenannte Fahrradkreuz entstehen, ein zentraler Verknüpfungspunkt der Ost-West und Nord-Süd Radrouten.
In den ersten Tagen klappte die Sperrung für den MIV noch nicht so richtig, viele Autofahrer ignorierten das Fahrverbot ab dem neu entstanden Wendeplatz Am Schlegelturm und wurden dann im Kreuzungsbereich von der Polizei in Empfang genommen. Gewohnte Wege zu verändern, scheint ein großes Problem zu sein. Wenn die neue Verkehrsführung funktioniert, haben Fußgänger und Fahrradfahrer mehr Raum in der City und die häufig sehr gefährlichen Fahrmanöver und Falschparker, die die schwachen Verkehrsteilnehmer in Gefahr brachten, haben ein Ende. Dazu gehört dann aber auch noch der beschlossene Umbau der Gleise in der Hans-Böckler-Straße zu einem Velogleis, das dann hoffentlich gefahrlos gekreuzt werden kann.