Radschnellwege: Zügig von A nach B für ein komfortableres Radeln
Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bauen und Verkehr definiert Radschnellwege als „besonders hochwertige, leistungsstarke, eigenständige Radverkehrsanlagen zur Verbindung wichtiger Verkehrsquellen“.
Größere Entfernungen sollen wichtige Ziele gerade in den Großräumen München und Nürnberg verbinden.
Der ADFC Bayern setzt sich dafür ein, dass die Menschen sicherer und komfortabler radeln können. Wer von zu Hause in die Arbeit fährt, steigt nur dann vom Auto auf das Rad um, wenn die Fortbewegung mit dem Rad möglichst einfach und bequem ist. In Bayern verhindern langwierige Grundstücksverhandlungen und die Abstimmung der betroffenen Kommunen einen schnellen Ausbau. Ein Radschnellwegebüro, das in die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen https://agfk-bayern.de/ integriert sein könnte, wäre eine hilfreiche Einrichtung, um die Koordination zu beschleunigen.
Die Anforderungen an Radschnellwege sind in Bayern hoch. Neben der direkten Linienführung und den wenigen Haltepunkten sollen sie auch vollkommen getrennt von anderen Verkehrsarten funktionieren, weil mit einer hohen Reisegeschwindigkeit der Radfahrenden gerechnet wird. Auch weil eine besonders hohe Qualität bei der Griffigkeit und Ebenheit der Fahrbahn geplant ist, können nicht kurzfristig bereits vorhandene Radrouten schnell an den Forderungskatalog angepasst werden.
Als Pilotprojekte für Radschnellwege in Bayern wurden folgende Trassen ausgewiesen:
- Nürnberg – Erlangen
- Nürnberg – Oberasbach / Zirndorf / Stein
- München – Garching bzw. Unterschleißheim
Die Zielgruppe für die schnellen Radwegeverbindungen sind Menschen, die täglich 10, 20 oder 25 Kilometer zum Arbeitsplatz pendeln. Viele, die heute noch das Auto nutzen, würden – besonders auch durch die Entwicklung im Bereich der Elektroräder und Pedelecs –auf das Rad umsteigen, wenn die Radewegeverbindung sicher und schnell wäre. Um eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h auf einem Radschnellweg zu erreichen, sind glatter Asphalt, wenige Steigungen und kaum Ampeln notwendig. Damit genug Abstand zum Autoverkehr bleibt und Überholvorgänge sicher sind, wird von einer Mindestbreite von vier Metern ausgegangen. Es wird davon ausgegangen, dass unter den Pendlern, die im Schnitt 15 Kilometer Fahrtstrecke haben, 60 Prozent auf das Fahrrad umsteigen könnten.