Adé Velogleis
ADFC fordert schnelle Lösung für sicheres Radfahren auf der Hans-Böckler-Straße.
Wer von der Brückstraße über die Hans-Böckler-Straße in die Innenstadt fährt, weiß, wie gefährlich die Querung der Schienen der Straßenbahn kurz vor dem Rathaus ist. Viele Radfahrer haben hier bereits schmerzliche Erfahrungen sammeln müssen, es kam hier immer wieder zu gefährlichen Stürzen und Unfällen.
Der ADFC fordert seit Jahren hier eine Verbesserung für die Verkehrssicherheit. Das ursprünglich angedachte "Velogleis" schien eine innovative Lösung zu sein. Wie die Verwaltung in der Sitzung der Bezirksvertretung Bochum-Mitte jetzt mitteilte, haben sich nach intensiven Recherchen in anderen Städten die Erwartungen an diese Lösung nicht erfüllt. Der Austausch der Gleise ist sehr aufwändig, kostenintensiv und zeigt keine dauerhafte Wirkung. „Wenn sich die erhofften Vorteile des Velogleises in der Praxis nicht zeigen, ist es besser, wenn man die Reißleine zieht und eine andere Lösung bietet“, so der ADFC-Vorsitzende Jens Matheuszik.
Der ADFC erwartet, dass die von der Verwaltung vorgestellten baulichen Maßnahmen zur sicheren Verkehrsführung von Radfahrenden auf diesem Abschnitt nun umgehend angegangen werden, eine weitere Verzögerung dürfe es nicht geben. „Die Verhinderung von Radunfällen in Gleisbereichen muss Priorität haben“, bekräftigt Gerlinde Ginzel für den ADFC.
Auf ein weiteres Problem für den Radverkehr in der City wies der ADFC hin: Optimierungsfähig sei die Beschilderung zur neuen Verkehrssituation für den Kraftfahrzeugverkehr, insbesondere vom Westring kommend in Richtung Willy-Brandt-Platz. Denn augenscheinlich gibt es noch viele Autofahrer, die sich nicht an die neuen Regeln halten. Daher wird das wohl auch weiterhin ein Ort sein, an dem die Polizei den fließenden Verkehr weiter überwachen muss.
"Wir halten es für erforderlich, schon vor Fertigstellung des Hauses des Wissens eine bauliche Lösung am Willy-Brandt-Platz hinzubekommen, die das grundsätzliche Durchfahrtsverbot noch besser darstellt und dem Fahrradverkehr die notwendige Sicherheit bietet", so Jens Matheuszik. Damit spielt er darauf an, dass die von der Verwaltung ursprünglich für Sommer 2023 geplante bauliche Änderung aufgrund der Baustellenlogistik für die Baumaßnahme Haus des Wissens erst nach der Fertigstellung umgesetzt werden soll.