Gemeinsame Stellungnahme zum neuen Radverkehrskonzept
Die Radfahrverbände in Bochum, ADFC, Radwende und VCD, haben sich ausführlich mit dem Radverkehrskonzept beschäftigt und eine gemeinsame Erklärung dazu für die Politiker vorbereitet, die über das Konzept beschließen werden.
Das lang erwartete Radverkehrskonzept für Bochum (Beschlussvorlage 20230262) ist zurzeit in den politischen Beratungen. Am 19. April wird es im Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur vorberaten, am 4. Mai soll es im Rat beschlossen werden. Die Radfahrverbände in Bochum, ADFC, Radwende und VCD, haben sich ausführlich mit dem Konzept beschäftigt und eine gemeinsame Erklärung dazu für die Politiker vorbereitet, die über das Konzept beschließen werden.
Grundsätzlich begrüßen die Bündnispartner den im Konzept formulierten Willen, hiermit für ein attraktiveres Stadtbild und mehr Lebensqualität beizutragen. Erhebliche Zweifel haben sie aber, ob die gesteckten Ziele durch die im Konzept vorgestellten priorisierten Maßnahmen in einem angemessenen Zeitraum zu erreichen sind. Deshalb formulieren sie in ihrer Stellungnahme einige Punkte, die nachgebessert werden müssen:
„Den Zielwert von 25% Radverkehrsanteil im Konzept herunterzusetzen, weil in der Realität jahrelang deutlich zu wenig für den Radverkehr in der Stadt getan wurde, ist nicht richtig,“ sagt Martin Krämer von der Radwende. „Gerade ein Konzept muss die auch an anderer Stelle beschlossenen hohen Ansprüche aufrechterhalten.“ Das Konzept muss sich am Ziel 25% orientieren. Durch Wirkungskontrolle und Qualitätssicherung lässt sich das gewährleisten. Die gute Bestandsaufnahme im Radverkehrskonzept zeigt die eklatanten Mängel in Bochum gut auf. „Die erfassten, sicherheitsrelevanten baulichen Mängel sind umgehend abzustellen“, ist eine der wichtigen Forderungen in der Stellungnahme von ADFC, Radwende und VCD.
Mit dem im Konzept beschriebenen neuen Element der Velorouten befassen sich die Bündnispartner ausführlich und geben der Politik eine zentrale Forderung mit auf den Beratungsweg: „Es darf kein Ausspielen der Hauptverkehrsrouten entlang der Radialen und Hauptverkehrsstraßen gegen die Velorouten geben,“ sagt Karl-Heinz Hüsing von vom VCD. „Nur über die Hauptrouten sind wichtige Ziele in Stadtteilen zu erreichen. Velorouten, die abseits der Hauptverkehrsstraßen geführt werden, können allein das Ziel auf mehr Radverkehr in Bochum nicht schaffen.“
Deshalb wird in der Stellungnahme gefordert, dass eine klare Maßnahmeplanung für die nächsten vier Jahre vorgelegt wird und einmal jährlich die Öffentlichkeit über das Erreichte informiert wird. „Letztlich sind es die messbaren Fortschritte, die zählen“, so Bernhard Raeder vom ADFC. „Die im Konzept beschriebenen Maßnahmen zur Wirkungskontrolle müssen zur Anwendung kommen, damit das Ziel nicht wieder verfehlt wird“, fordert er.
Die Bündnispartner werden den Politikern ihre Stellungnahme überreichen und möchten in Gesprächen ihre Argumente vorstellen und den weiteren Prozess begleiten.
Link zur gemeinsamen Stellungnahme von ADFC, Radwende und VCD