Mehr Sicherheit auf Wittener Strasse
Zu den Kernforderungen des ADFC Bochum gehören sichere Radwege entlang der Einfallstraßen. Umfahrungen wie an der Wittener Straße sind kein Ersatz für eine angemessene Infrastruktur.
Umfahrungen sind Angebote, die in erster Linie bei Freizeitfahrten genutzt werden. Wer sein Rad als Verkehrsmittel benutzt, nutzt und braucht kurze Wege. So auch der letzte Unfall an der Wittener Straße, die WAZ berichtete am 25.08.2022. An einer Engstelle stürzte ein 14-jähriger Radfahrer auf die Fahrbahn, nur wegen der raschen Reaktion einer Autofahrerin wurde der Schüler nicht überrollt.
Nachdem der Radentscheid für unzulässig erklärt wurde, hat sich der Rat der Stadt Bochum im April selbst zu einem reduziertem Maßnahmenkatalog verpflichtet. Dazu gehört u.a. die Vorlage von Sofortmaßnahmen im dritten Quartal diesen Jahres. Der ADFC Bochum fordert umgehend, die Unfallstellen an der Wittener und Dorstener Straße zu entschärfen. Die Benutzungspflicht der Radwege ist dort aufzuheben und zumindest in Teilstücken sind geschützte Radwege auf der Fahrbahn zu realisieren.
"Es kann nicht sein, dass wir das Leben oder die Gesundheit von Radfahrern dem Komfort opfern. Sicherheit geht vor. Wenn der Bochumer Politik umweltfreundlichere Mobilität wichtig ist, müssen auch klare Signale gesetzt werden, um das umzusetzen. Mit Pop-Up-Radwegen und anderen Maßnahmen. Auch wenn dadurch die Fläche für den übrigen Verkehr reduziert werden muss. Wir können ja nicht die Häuser nach hinten verschieben. Menschenleben sind wichtiger." sagt Gerlinde Ginzel, Vorsitzende des ADFC Bochum.
Der Fahrradclub verweist auf die geänderte Verwaltungsvorschrift der Straßenverkehrsordnung: „Oberstes Ziel ist dabei die Verkehrssicherheit. Hierbei ist die „Vision Zero“ (keine Verkehrsunfälle mit Todesfolge oder schweren Personenschäden) Grundlage aller verkehrlichen Maßnahmen.“ Das muss bei der Überprüfung der mangelnden Verkehrsinfrastruktur in Bochum oberstes Ziel sein.