Waggonbrücke

Waggonbrücke © ADFC Bochum

Novembertour 2021

Mitte November, 120 Kilometer - Bericht über eine ungewöhnliche ADFC-Radtour

Zugegeben - für Mitte November eine Radtour mit 120 Kilometern Länge und nicht unwesentlichen Steigungen anzubieten, war schon etwas gewagt. Doch schon länger hatte ich den Plan, eine adfc-Tour über die Wuppertaler Nordbahntrasse anzubieten. Will man von dort nicht denselben Weg zurückfahren, bietet es sich an, über den Panorama-Radweg Niederbergbahn, Kettwig und den Ruhrtalradweg zurück nach Bochum zu fahren. Da landet man unweigerlich bei ca. 120km Strecke - eher ungewöhnlich für adfc-Tagestouren. Da der September und Oktober schon vollgepackt mit Fahrradterminen waren, blieb nur noch der 14. November übrig - auch das eher ein ungewöhnlicher Termin für eine lange Tagestour. Am Sonntag, 14. November fanden sich dennoch sechs TeilnehmerInnen ein. Für die Statistik: eine Teilnehmerin, fünf Teilnehmer, vier Bochumer, eine Dortmunderin, ein Castrop-Rauxeler, ein E-Lastenrad, zwei Pedelecs, drie „Bio-Bikes“ ;-)

Der große Vorteil des winterlichen Termins war, dass die Trassenwege nicht zu voll waren und wir zügig und die meiste Zeit zu zweit nebeneinander fahren konnten. So ging es dann flott über die Springorumtrasse bis zum Ruhrtalradweg und weiter zur Glückauf-Trasse in Hattingen. Die Stimmung war entspannt und fröhlich - jeder fuhr mal neben jedem, und es ergaben sich dabei viele nette Gespräche.

Über die Glückauf-Trasse und den Kohlenbahn-Radweg ging es weiter zur Nordbahntrasse. Die Teilnehmer*innen, die die Trasse noch nicht kannten, waren beeindruckt von den langen Tunnelpassagen, den Viadukten und der Breite der Trasse. Nach einem guten Drittel des Weges, am alten Mirker Bahnhof (Veranstaltungszentrum Utopiastadt), gab es den ersten längeren Stopp mit Kaffee, Kuchen und mitgebrachtem Picknick; bei Sonne und 10 Grad coronasicher im Freien. Obwohl das Café offiziell erst später öffnen sollte, ließ man uns nicht im Stich…

Auf der Strecke zwischen Nordbahntrasse und Panoramaradweg waren dann die ersten größeren Steigungen zu bewältigen und die Radwege, sofern vorhanden, zum Teil in keinem guten Zustand. Auf dem Panoramaradweg Niederbergbahn konnt dann wieder entspannt und zügig gefahren werden.

Das nächste Highlight war der ehemalige Kalksteinbruch bei Wülfrath - ein spontaner Abstecher, den Patrick aus Castrop-Rauxel vorgeschlagen hatte. Die Aussicht lohnte auf jeden Fall den kleinen Umweg - wir waren zu spät abegebogen und fuhren deshalb ein Stück über einen recht matschigen Weg, zum Glück ohne Zwischenfälle...

Das nächste Foto entstand an der ersten „Waggonbrücke“ Deutschlands. Beim Bau des Radwegs hatte einer der Planer diese Idee, um den Lückenschluss schnell und kostengünstig zu realisieren, und heute ist die ungewöhnliche Brücke ein Highlight und beliebtes Fotomotiv des Panorama-Radwegs.

Am Ende des Trassenwegs in Essen-Kettwig war es dann mal wieder Zeit für eine Kaffeepause bei einem gemütlichen Café mit toller Kuchenauswahl (auch hier saßen wir draußen). Weiter ging es dann entlang des Baldeneysees, durch die Ruhrauen und über den Bahntrassenweg Veltenbahn Richtung Bochum. Etwas spannend wurde es noch einmal, als bei inzwischen dunklem Himmel eine Kette riss. Zum Glück fanden sich Kettennieter und Kettenverbinder, und nach etwa zehn Minuten war auch dieses Problem gelöst. Das letzte Stück fuhren wir über einen Abschnitt des Parkbandes West und das neue Mini-Teilstück des RS1 im Grünen Rahmen Richtung Bochumer Innenstadt. Nach gut 10 Stunden, gut 120 Kilometern und gut 1100 Höhenmetern kamen wir wieder beim Umweltzentrum in der Alsenstraße an.

Das Fazit der Teilnehmer*innen war sehr positiv. Alle waren überrascht, dass in diesem Monat noch eine so lange adfc-Tour angeboten wurde. Und manche Teilnehmer*innen hatten persönliche Premieren und Rekorde, z.B. die erste Fahrt auf der Nordbahntrasse, überhaupt die erste Fahrt in einer Gruppe oder auch die längste Tagesetappe. Ein Teilnehmer (mit Lastenrad und der längsten Anfahrt zum Treffpunkt) hatte noch nicht genug und machte auf dem Rückweg nach Castrop-Rauxel noch seine 200 Kilometer voll…

Ich würde mir wünschen wenn wir es nach der Corona-Pandemie gemeinsam und schrittweise schaffen würden, für alle erdenklichen Zielgruppen Touren anzubieten, von der ganz kurzen, gemütlichen Familienrunde bis zu langen Touren wie dieser. Gebe ich in meinem Routenplaner „adfc“ ein, finde ich da alles Mögliche, von einer Spielplätzetour (10 Kilometer) bis zu einer Shopping-Tour nach Venlo (ca. 170 Kilometer). Ein attraktives Tourenprogramm braucht aber auch aktive Mitglieder, die ihre eigenen Tourenideen einbringen oder gemeinsam mit erfahrenen Tourenleiter*innen Fahrten anbieten. Das Interesse für Touren - von kurz bis lang, von gemütlich bis sportlich - ist jedenfalls vorhanden, wie Anfragen und das Feedback zu  unseren Touren immer wieder zeigen.

Den Komoottrack der Tour findet man auf der Seite des ADFC Bochum.

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https://bochum.adfc.de/artikel/novembertour-2021

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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