Umfrage zum Parkraumkonzept offenbart Relevanz auch des Radverkehrs - ADFC Bochum

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Bochum e. V.

Umfrage zum Parkraumkonzept offenbart Relevanz auch des Radverkehrs

Eine Umfrage der Stadt Bochum zum Parken in der Innenstadt stellt auch Klarheit hinsichtlich der Bedeutung des Umweltverbundes her: Sicher zu Fuß und mit dem Rad unterwegs zu sein ist von höchster Bedeutung. Falschparken gilt als großes Problem.

Das Parken im öffentlichen Raum stellt aufgrund steigender PKW-Zulassungszahlen eine zunehmende Herausforderung dar. Steigender Parksuchverkehr und immer präsenteres Falschparken sind die Folgen.

Die Stadt Bochum will dieser Problematik mit einem Parkraumkonzept begegnen, das sich derzeit in Arbeit befindet. Im Zuge dessen wurde vom 13. bis 29. September 2024 eine Onlineerhebung zum Parken in der und um die Bochumer Innenstadt durchgeführt. Die Umfrage hatte die Parkraumauslastung zum Schwerpunkt, liefert aber auch wertvolle Hinweise zum Rad- und Fußverkehr.

Rückmeldungen von hoher Qualität

Seit einigen Tagen stehen die Ergebnisse dieser Evaluation online zur Verfügung. Mit über 900 Teilnahmen bewertet die Stadt die Beteiligung als hoch. Die Rückmeldungen seien zudem von hoher Qualität, "ernsthaft und durchdacht".

20 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzen (auch) das Fahrrad, um sich durch die Innenstadt zu bewegen. noch mehr, nämlich 29 % sind zu Fuß unterwegs. Mit 30 % nimmt das Auto nur knapp die Führungsposition ein. Die Mehrheit stellt hingegen der Umweltverbund aus Fuß (29 %), Fahrrad (20 %) und öffentlichen Verkehrsmitteln (16 %).

 

Sicher zu Fuß und sicher mit dem Fahrrad haben Priorität

Dieses Verhältnis bildet sich auch in den Wünschen der Teilnehmenden ab, die sie in den Antworten auf die Fragen Was ist Ihnen bei einer Straße in und um die Innenstadt wichtig? Was möchten Sie am liebsten nutzen? äußerten.

Sicher zu Fuß gehen zu können ist für drei Viertel aller Teilnehmenden sehr wichtig, für weitere 15 % zudem eher wichtig. Sicher mit dem Fahrrad zu fahren ist für rund zwei Drittel sehr wichtig, für weitere 14 % eher wichtig. Drei Viertel der Teilnehmer wünschen sich zudem, dass Falschparken kontrolliert wird (65 % sehr wichtig, 17 % eher wichtig).

Erklärter Wunsch nach mehr und sicheren Radwegen

Themen wie öffentliche Parkplätze an den Straßen, Carsharing-Parkplätze, Platz für den Lieferverkehr und Ladesäulen haben im Vergleich eher untergeordnete Bedeutung.

Die Frage nach mehr und sicheren Radwegen erhielt in den neun Teilgebieten der Innenstadt teils sehr hohe, stets aber überwiegende Zustimmung. Im Teilgebiet Stadtpark-West stimmten der Aussage 63 % zu (17 % teils/teils). am geringsten ist die Zustimmung im Bereich Bergmannsheil (30 % stimme zu, 25 % teils/teils). Nirgendwo wird die Aussage jedoch mehrheitlich abgelehnt.

 

Falschparken ist ein großes Problem

Bei der Bewertung der Parksituation vor Ort gaben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehrheltlich an, dass das Falschparken ein großes Problem sei (56 % Zustimmung, 29 % teils/teils).

So geht es weiter

Über die Ergebnisse und das auf der Grundlage fertig gestellte Parkraumkonzept sollen die politischen Vertreter:innen der Bezirksvertretung Mitte (30. Januar 2025) und des Ausschusses für Mobilität und Infrastruktur (19. Februar 2025) beraten. Im nächsten Schritt erfolge die Markierungs- und Beschilderungsplanung.

alle Themen anzeigen

Verwandte Themen

WAZ bezeichnet den ADFC als Handlanger der Verwaltung

In der Ausgabe vom 28.2. lässt die WAZ auf ihrer Lokalseite den ADFC als willigen Handlanger der Verwaltung bei der…

Veloroute 1, Moritzstraße

Mogelpackung Veloroute - Politik scheut Auseinandersetzung mit Autofahrenden

Am 17. April hat der Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur des Bochumer Rates beschlossen, die sogenannte Veloroute…

Das nächste Kapitel (Februar 2022 bis ??)

Vorstellung der -möglichen- RS1-Route(n) durch die Bochumer Innenstadt!

Mehr Platz fürs Rad – oder die Schwierigkeiten, Privilegien aufzugeben

Erste Maßnahmen zur Umsetzung des Verkehrskonzepts Innenstadt im Bereich des Willy-Brandt-Platzes wurden in dieser Woche…

Markus Schlüter, stellvertretender RVR-Regionaldirektor (2.v.r.), zusammen mit Lothar Gräfingholt, Mitglied RVR-Verbandsversammlung (2.v.l.) sowie Bernhard Raeder (l.) und Georg Puhe (r.) vom ADFC bei der Eröffnung des Radweges in Bochum.

Regionales Radwegenetz in Bochums Norden aufgewertet

Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat in den zurückliegenden drei Jahren den Emscher Park Radweg zwischen Gerthe und Hordel…

Weitmarer Straße an der Einfahrt von der Kohlenstraße

Fahrradstraßen – Straßen für Fahrräder oder nur Straßen mit Fahrrädern?

Die Weitmarer Straße wird zur Fahrradstraße. Ist das die Lösung für die fehlenden Radverkehrsanlagen auf der Hattinger…

Angst vor der letzten Meile - Radverkehrsanlagen für die Königsallee

Im Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur wurde die Planung für Radverkehrsanlagen an der Königsallee zwischen…

Radfahren im Grünen ... Wer blickt da noch durch?

Bochum: Mobilitätshandbuch, Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS),…

Weihnachtsmarkt am Willy-Brandt-Platz Bochum mit Radabstellanlage

Alle Jahre wieder? Nein! Weihnachtsmarkt 2023 mit Fahrradabstellanlagen

2023 gibt es jetzt doch temporäre Fahrradabstellanlagen auf dem Weihnachtsmarkt Bochum. Auf dem letzten Drücker wurden…

https://bochum.adfc.de/artikel/umfrage-zum-parkraumkonzept-offenbart-relevanz-auch-des-radverkehrs

Bleiben Sie in Kontakt